Fahrzeugführer, immerhin!

Meine WG und ich machen eine Landpartie mit dem Auto. Am Steuer sitzt immer, wer grad am meisten Lust dazu hat. Die anderen flätzen munter auf ihren Sitzen und albern rum.

Eine Landfahrt, die ist lustig
Eine Landfahrt, die ist lustig

Vorher hatten wir gemeinsam überlegt, wohin es gehen soll. Da ich immer noch nicht zum WG-Herrscher gewählt wurde, musste das im Konsens geschehen. Naja, hat den Vorteil, dass sich am Zielort keiner beschweren kann, dass ich das schlecht entschieden hätte.

Nun sitzen wir im Auto und ich darf fahren. Hach! Eine Lust. Ich treffe alle möglichen Entscheidungen, ohne die anderen zu fragen. Ätsch! Wie schnell wir fahren. Wo lang wir fahren. Wo wir abbiegen. Wann wir überholen. Herrlich!

Bin ich endlich der Herrscher?

Ich fürchte nicht. Jeder kann sagen: „Fahr mal langsamer, ich hab Angst.“ Oder: „Jetzt leg ich mal Musik auf!“ Oder: „Wir wollten doch ins Phantasialand, warum fährst Du uns an die Nordsee?“ Kleinliche Bande.

Ich führe hier bloß das Auto. Und das auch nur, solange ich mich an die Abmachungen mit den anderen halte. Naja, aber so ist das mit Anarchist*innen. Sie übertragen einem zeitweise bestimmte Entscheidungsbefugnisse, weil’s praktischer ist, aber wenn man dann über ihr ganzes Leben bestimmen will, kriegen sie plötzlich Skrupel und lachen sich kaputt.

Erneut muss ich feststellen: So eine ganze Gesellschaft ist doch deutlich praktischer als eine kleine WG. Da könnte ich mich wenigstens für 4 Jahre zum Herrscher wählen lassen! Und dann: Nordsee, wir kommen! Und zwar rasant! Pff, mir doch egal mit Eurem Phantasialand.

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